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Herbstwanderung am 03. Oktober 2016 des CDU GV Rhein-Nahe in Waldalgesheim

Waldalgesheim ist Energiegemeinde

Zur traditionellen Herbstwanderung des CDU Gemeindeverbandes hatte die Vor-sitzende, Ingeborg Rosemann-Kallweit, nach Waldalgesheim eingeladen. Dort treffen sich über 40 Bürgerinnen und Bürger um unter der fachkundigen Führung von Ortsbürgermeister a.D., Dr. Gerhard Hanke, an einigen ausgewählten Stationen die seit einigen Jahren in Betrieb befindlichen Energieprojekte näher kennenzulernen.

Sein Wunsch ist es, so Dr. Hanke zu Beginn der Exkursion, einen multivisuellen Nachhaltigkeitsweg in Waldalgesheim zu konzipieren. An 20 Stationen können Infor-mationen über Informationstafeln oder auch über Handy abgerufen werden. Die Informationen sollen auch kindgerecht und anwenderfreundlich gestaltet werden. Eine Planung hierzu gibt es bereits.

Der Solar-Park zwischen Waldalgesheim und Stromberg auf 9,3 Hektar wurde 2009 fertig gestellt und kostete 20 Millionen Euro. Die Anlage produziert Jahr für Jahr mehrere Millionen kWh umweltfreundlichen Strom. Im Vergleich zu einer Wind-energieanlage im Wald ist die Leistung gering und der Flächenverbrauch sehr hoch, so Dr. Hanke. Im Waldalgesheimer Wald stehen derzeit 7 Windräder. Für ein Windrad werden nur 0,5 Hektar Fläche dauerhaft benötigt. Die Investitionen sind deutlich geringer als bei der Freiflächenphotovoltaikanlage. Die Windräder können mehr als 5 Millionen kWh Strom pro Jahr erzeugen. Zum Vergleich: ein durchschnittlicher Haushalt benötigt etwa 2 500 kWh Strom pro Jahr.

Wegen des hohen Flächenverbrauchs und der verhältnismäßig geringen Effizienz würde keine derartige Anlage geplant. Ziel ist es, landwirtschaftliche Flächen zu schonen.

Eine Station waren die Solarcarports an der Waldstraße, im Jahre 2011 von der Firma juwi AG errichtet. Pro Jahr werden bis zu 385.000 kWh Strom auf ca. 3 500 m² produziert. Die Solarcarports bieten einen Wetterschutz für die Fahrzeuge und die Besucher des Sportgeländes. Die Ortsgemeinde Waldalgesheim ist nicht Eigentümer der Anlage, sondern erhält einen jährlichen Pachtzins. Keine Frage, die Solarcarports sind schon deshalb ein Gewinn, weil auf vorhandenen Parkplätzen eine Doppelnutzung ermöglicht wird.

Eine weitere Station war das Biomasseheizwerk an der Waldstraße.

Das Biomasseheizwerk in Waldalgesheim gehört zu den größten kommunalen Biomasseheizwerken in Rheinland-Pfalz. 2005 ist die Anlage in Betrieb genommen worden. Heute versorgt das Heizwerk mehr als 150 Häuser, den kommunalen Kindergarten, den Bauhof und die Keltenhalle mit Energie und Wärme. Das neue Baugebiet Waldstraße 3 wird künftig ebenfalls an das Heizwerk angeschlossen, ein großer Vorteil für die Hauseigentümer. Das Heizwerk wird selbstverständlich auto-matisch betrieben mit deutscher Technik. Der Energieträger Holz liefert in der Wärmegrund- und Mittellast 92 % des benötigten Wärmebedarfs. Das Biomasse-heizwerk nutzt den nachwachsenden Rohstoff Holz. Holz wächst in unseren Wäldern Jahr für Jahr nach. Die EDG Rheinhessen-Nahe ist Eigentümer und Betreiber des Heizwerkes.

Am geplanten Seniorenwohn- und pflegeheim, dessen Bau wegen der Insolvenz eines Investors nicht weiter geht, ging es ins Naturschutzgebiet. Der Rundgang im Natur-schutzgebiet hat den Teilnehmern einmal mehr gezeigt, was die eigene Gemeinde zu bieten hat. Waldalgesheim ist Eigentümer von 50 000 m² Wasserflächen, die langfristig an den Angelsportverein Waldalgesheim verpachtet sind. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Waldalgesheimer Gemeinde sich glücklich schätzen kann, dieses Gelände für einen symbolischen Preis von 1 €uro erworben zu haben. Insgesamt 95 Hektar ist das Naturschutzgebiet groß.

Für alle war die Teilnahme an dieser Exkursion ein nachhaltiges Erlebnis. Eine Besichtigung der Windräder ist für das Frühjahr 2017 geplant.

gez. Dr. Gerhard Hanke






Oktober 25th, 2016